Provinzial und Landesverkehrswacht warnen vor unterschätzter Gefahr
Auf dem Stadtfeld in Schleswig führt die Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein mit Unterstützung der Provinzial heute eine Großveranstaltung im Rahmen der Kampagne „Pass auf: Toter Winkel“ durch. 13 große LKW stehen gleichzeitig für eine Schulung bereit – und doppelt so viele Schulklassen mit insgesamt rund 600 Kindern werden praxisnah und handlungsorientiert an den LKW´s über die Ursachen der Unfälle aufgrund des sogenannten Toten Winkels aufgeklärt, um so verkehrssicheres Verhalten zu stärken.
Dazu sind alle Lastwagen mit Planen ausgestattet. Diese werden an der Beifahrerseite ausgelegt, und zeigen die Fläche im „Toten Winkel“, die vom Fahrer nicht wahrgenommen werden kann. Zusätzlich wird ein Zebrastreifen vor dem LKW platziert, um auch die Gefahren zu verdeutlichen, die beim Queren direkt vor einem LKW warten.
In zwei Durchläufen können alle Klassen mit speziell geschulten Moderatoren „ihren“ LKW besichtigen, mit dem Fahrer sprechen und die Kinder sehen und erleben selbst vom LKW-Fahrersitz aus, wie wenig sie im Bereich des toten Winkels sehen können. Umrahmt werden die Schulungsdurchgänge von den Mitmach-Liedern „Sebastian, der LKW-Fahrer“ und der „tote Winkel“, die der Liedermacher Grünschnabel (Burkhardt Wegner) im Auftrag der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein für das Projekt „Pass auf: Toter Winkel“ erdacht und vertont hat. Diese Lieder liegen für die weitere Nutzung der Schulen auf CD vor.
Die Provinzial Nord Brandkasse fördert das Projekt als Partner der Landesverkehrswacht. Während der Auftaktveranstaltung überreichte Dr. Martin Creutz, Bereichsleiter Schadenverhütung der Provinzial Nord Brandkasse, 600 Schutzwesten an die Schulkinder: „Die Verkehrssicherheit der Menschen und präventives Verhalten im Land zu fördern ist uns als öffentlicher Versicherer ein sehr wichtiges Anliegen. Wir sind überzeugt: Wissen schützt. Daher unterstützen wir seit über 30 Jahren die Fahrradausbildung der Grundschülerinnen und Grundschüler und darüber hinaus das Projekt ´Pass auf: Toter Winkel´ an der Seite unseres Partners, der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein. Denn der ´Tote Winkel´ ist eine vielfach und nicht nur von den Allerkleinsten unterschätzte Gefahr.“
Die Aktion wird ebenso vom Landesverkehrsministerium unterstützt: „Trotz des zunehmenden Einsatzes von Abbiegeassistenzsystemen sowie zahlreicher Spiegel am Lkw ist und bleibt der tote Winkel eine unterschätzte Unfallgefahr“, sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen. Deshalb sei es besonders wichtig, die ungeschützten Verkehrsteilnehmer – insbesondere die Kinder – über die Gefahren und Risiken aufzuklären und für das richtige Verhalten zu schulen. Er bedankte sich bei allen beteiligten Akteuren und lobte deren Engagement im Sinne der „Vision Zero“.
“Pass auf: Toter Winkel!“, lautet der Titel einer gemeinsamen Kampagne der Landesverkehrswacht Schleswig-Holstein und der Provinzial Nord Brandkasse, die seit 2015 läuft. Im Rahmen dieses Verkehrssicherheitsprojektes geht die Landesverkehrswacht mit ihren Moderatoren gezielt an die Schulen, um mit Kindern das richtige Verhalten in diesen Situationen zu üben. Diese Schulungen sollen auch in diesem Jahr wieder verstärkt werden, die heutige Auftaktveranstaltung ist hierfür der Startschuss.
Trotz aller Aufklärungsarbeit und aller technischen Erneuerungen, wie zum Beispiel Abbiege-Assistenz-Systeme und Connectivity-Systeme – spielt der Tote Winkel bei allen Fahrzeugarten eine nach wie vor unterschätzte Gefahr. Insbesondere beim Spurwechsel, vor allem aber beim Rechtsabbiegen, können die „Tote-Winkel-Zonen“ bei Fahrzeugen zu schweren Unfällen führen. Fußgänger und Radfahrer sind dadurch besonders gefährdet.
Die Aktion richtet sich gezielt an die Grundschulen sowie die Orientierungsstufe. Auf spielerische, kindgerechte Art sollen die Kinder an die möglichen Gefahrensituationen, die sich generell beim Rechtsabbiegen an Kreuzungen und Einmündungen durch den „Toten Winkel“ ergeben können, herangeführt werden. Hauptintention ist natürlich, Unfälle – verursacht durch den „Toten Winkel“ – im Straßenverkehr zu verhindern.
Dem LKW-Fahrer „Sebastian“ ist dann auch ein eigener Song auf der CD der Landesverkehrswacht gewidmet, der zweite Song befasst sich dann mit dem eigentlichen Problem. Die CD enthält mehrere Fassungen der beiden Lieder, so dass sie neben dem Verkehrsunterricht auch für Musik und Chorgesang oder für spezielle Auftritte genutzt werden können.
Mit dieser Großaktion will die Landesverkehrswacht neben der Schulung der Kinder auch öffentlich auf die Gefahren im „Toten Winkel“ aufmerksam machen, denn auch Erwachsene verunglücken jedes Jahr wieder darin mit schweren, oft tödlichen Folgen.